US-KONZERN KAUFT VIESSMANN: „Haben uns vorgenommen, dass diese Technologien in Europa bleiben“
Der Kampf um die Klimawende in deutschen Heizungskellern wird zunehmend internationaler. Trotz gut laufender Geschäfte verkauft das hessische Familienunternehmen Viessmann seine Klimasparte einschließlich der lukrativen Wärmepumpen an den US-Konkurrenten Carrier Global. Dieser bezifferte den Kaufpreis für die Sparte mit rund 11 000 Beschäftigten auf 12 Milliarden Euro. 20 Prozent sollen als Aktienpaket an die verbleibende Viessmann-Gruppe gehen, die damit zu einem großen Anteilseigner der US-Firma wird. Das Geschäft soll bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein, wie beide Seiten in der Nacht zum Mittwoch mitteilten.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck kündigte an, das Geschäft unter die Lupe zu nehmen. «Wir werden uns das Vorhaben im Rahmen der vorgesehenen Prüfschritte anschauen und sind im Gespräch mit dem Verkäufer und dem Investor, damit das Projekt unserer Wirtschaft und dem Standort Deutschland dient», sagte der Grünen-Politiker. Die Vorteile der deutschen Energiepolitik und Gewinne, die damit erwirtschaftet würden, müssten weiter dem Standort Deutschland zugutekommen.
Die für die Heizwende wichtigen Wärmepumpen werden nach Einschätzung von Experten künftig vor allem außerhalb Deutschlands gebaut. Schon vor dem Verkauf der Viessmann-Klimasparte sei zunehmend im europäischen Ausland investiert worden, berichtet das Münchener Beratungsunternehmen S&B Strategy. Beispiele seien Werke von Bosch und Viessmann in Polen sowie von Vaillant in der Slowakei. Dort lockten schnellere Genehmigungsverfahren, geringere Energiepreise und niedrigere Lohnkosten.
Mit dem nun beschlossenen Deal geht das Kerngeschäft des 1917 gegründeten Heizungbauers Viessmann im rund fünf Mal so großen Carrier-Konzern auf und erlangt so eine deutlich höhere Kapitalkraft. Schnelleres Wachstum werde möglich, hieß es in Unternehmenskreisen. Letztlich zähle im globalen Wettbewerb irgendwann nur noch Größe und Stückzahl. «Durch den Zusammenschluss entsteht aus einer Position der Stärke heraus ein schnell wachsender Innovationsführer in einem hart umkämpften Markt», sagte Firmenchef Max Viessmann, der auch einen Sitz im Carrier-Verwaltungsrat erhalten soll.
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Und zugeschaltet ist mir jetzt Marco Reinke aus dem Bundestag Marco der Wirtschaftsminister will diese Verkaufspläne jetzt prüfen auf welcher Rechtsgrundlage Nee man versucht da jetzt noch einmal Den Finger sage ich mal auf diesem Verkauf doch noch drauf zu behalten aber Viele rechtliche handhaben hat man da am Ende nicht und so bleibt natürlich die Sorge groß dass hier ein Traditionsunternehmen möglicherweise Dann am Ende aus Deutschland von einem Internationalen Konzern abgezogen werden Könnte und über diesen Verkauf möchte Ich jetzt noch einmal sprechen bei mir Ist Ralf Brinkhaus von der CDU ich grüße Sie ganz recht herzlich hallo wenn wir Jetzt auf diesen Verkauf schauen das ist Ja doch schon etwas ungewöhnlich wir Haben erst vor wenigen Tagen die Entscheidung zur sogenannten wärmewende Gehabt und jetzt wird ein solches Unternehmen für einen Milliardenbetrag Verkauft welches Signal sehen Sie in Diesem Verkauf naja das ist für uns als Politiken wegrufe also wärmepumpen sind Cleantechnology das sind Schlüsseltechnologien für die Energiewende und wir haben uns Eigentlich vorgenommen dass diese Technologien in Europa bleiben sollen Jetzt muss man schauen was aus dem Viessmann Deal wird aber es ist ein
Alarmzeichen für uns und es gilt jetzt Nicht nur zu prüfen sondern auch zu Handeln Robert Habeck hat ja eine Prüfung angekündigt sehen sie da noch Eine Chance dass man da irgendwas Verhindern kann oder an irgendwelchen Stellschrauben noch drehen kann also da Sind wir ja alle viel zu wenig drin und Im übrigen ist auch nicht zu kritisieren Was die Familie Viessmann macht das ist Eine Entscheidung die die getroffen Haben die will zu respektieren haben Aber wir müssen uns als Politiker Fragen Haben wir die richtigen Rahmenbedingungen damit erneuerbare Energien damit die Technologien für Erneuerbare Energien auch erfolgreich in Deutschland sein können aus Deutschland Finanziert werden und in Deutschland Oder europäischen Eigentumsstrukturen Sind dann stell ich die Frage mal an Sie Zurück haben wir denn die richtigen Rahmenbedingungen in Deutschland oder wo Muss vielleicht was verändert werden ja Also wir müssen uns ganz generell den Standort anschauen hat zwar gesagt ja Wir erhalten den Stand Standort aber da Muss man sehen was da langfristig hier Raus wird viele wärmepumpenfabriken Entstehen eben nicht in Deutschland wir Haben hohe Lohnkosten wir haben hohe Steuern wir haben eine hohe Bürokratie Das heißt da müssen wir ran und die Andere Sache ist wie finanzieren wir
Auch gerade diese großen Mittelständischen Unternehmen die ja zum Beispiel im Bereich Wärmepumpen im Wettbewerb mit den ganz großen Konzernen In dem Vereinigten Staaten aber auch in Asien stehen und alle von uns in der Politik wollen nicht dass sich das Wiederholt was ich mit der Photovoltaik Im letzten Jahrzehnte ereignet hat dass Eine gute Industrie aufgrund von Stärkeren Wettbewerbern aufgrund von Schlechteren Rahmenbedingungen hier in Deutschland dann anders orientiert hat Jetzt ist es ja so dass wenn wir mal auf Die Wärmepumpen schauen dass er eine Technologie ist die jetzt relativ Plötzlich extrem in den Fokus gerückt Wurde hat man da den Mittelstand Vielleicht auch überfordert mit dieser Entscheidung Also erstmal ist es ja ein tolles Zeichen dass er so eine ausländische Investor sagte mensch ich bin bereit Ganz ganz viel in diesem Markt hinein zu Investieren und diese Technologie Hineinzuinvestieren das ist erstmal gut Aber sie haben absolut recht wir haben Mittelständische Strukturen in Deutschland und für schnelles Wachstum Sind Konzerne dann finanziell und von Den Ressourcen besser geeignet und Deswegen geht es nicht nur um Wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen was Ich eben gesagt habe wie beispielsweise
Steuern sondern es geht auch um Finanzierungsmöglichkeiten und es geht Um eine industriepolitische Gesamtstrategie die wir in Europa Brauchen die Europäische Union ist da Gut unterwegs die haben ein Netz Zero Industry Act auf dem Weg gebracht oder Bringen das auf dem Weg aber jetzt Müssen wir hier in Deutschland auch Handeln wir brauchen eine Industriepolitik für klientechnologie Wenn wir jetzt noch mal so ein bisschen In die Vergangenheit schauen das hat ja Zuletzt immer wieder auch Schritte von Unternehmen gegeben jetzt nicht Unbedingt Abverkäufe aber zumindest Schritte von Unternehmen die sich immer In Richtung Ausland bewegt haben Haben wir in den letzten Jahren in Deutschland etwas falsch gemacht ist Deutschland unattraktiv für Unternehmen Geworden Ja also wenn man den gesamten Kontext Nimmt also aus Steuern aus Lohnkosten Aus Vorschriften und Bürokratie dann Müssen wir mehr tun da waren wir in der Vergangenheit gar nicht so schlecht in Diesem Gesamtpaket wir sind Zurückgefallen und insbesondere der Bereich Bürokratie Genehmigungsverfahren Der macht uns momentan zu schaffen und Deswegen geht es auch darum wenn wir Eine gutes Wettbewerbsumfeld schaffen Wollen dass wir auch die entsprechenden
Rahmenbedingungen in den öffentlichen Verwaltungen setzen Häftlinghaus vielen herzlichen Dank für Das Gespräch und wir haben gehört ein Weckruf nennt Ralf Brinkhaus diesen Abverkauf oder diesen Verkauf von Viessmann an einem an einen US-Konzern Und damit zurück zu euch ins Studio