UKRAINE ruft Zivilisten in Bachmut zur Flucht auf – Pistorius: „Ukraine nicht im Stich lassen“ | WELT Newsstream
In der ostukrainischen Stadt Bachmut wird die Lage immer prekärer. Die Regierung in Kiew ruft alle Zivilisten zur Flucht auf. Präsident Selenskyj lehnt vor der Münchner Sicherheitskonferenz jeden Kompromiss mit Putin ab. Dafür fehle die entscheidende Grundlage.
Kiew/München/Moskau (dpa) – Die Regierung in Kiew hat angesichts der schweren Kämpfe in der ostukrainischen Stadt Bachmut alle dort noch ausharrenden Zivilisten zur Flucht aufgerufen. «Wenn Sie zurechnungsfähige, gesetzestreue und patriotische Bürger sind, sollten Sie sofort die Stadt verlassen», appellierte Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschukin am Freitag an die vermutlich nur noch wenige Tausend Verbliebenen. Die russische Armee und Söldner der Wagner-Miliz rennen seit Monaten unter schweren Verlusten gegen die ukrainischen Verteidiger der fast völlig zerstörten Stadt an.
Tote in Bachmut durch russischen Dauerbeschuss
Die Stadt mit einst 70 000 Einwohnern im Gebiet Donezk steht praktisch unter Dauerbeschuss der Russen. Erst am Donnerstag waren dabei nach Angaben der Regierung wieder fünf Zivilisten getötet und neun verletzt worden. Nach Wereschtschuks Angaben sind noch gut 6000 Zivilisten in der Stadt. Immer wieder wird spekuliert, ein geordneter Rückzug der Ukrainer könne bevorstehen. Viele ältere Menschen harren aber in Bachmut aus, weil ihre Unterkunft ihr einziger Besitz ist und sie ihren Geburtsort nicht verlassen wollen. Manche sympathisieren auch mit Russland.
Selenskyj: Russland versteht nur Sprache der Waffen
Kurz vor Beginn der Münchner Sicherheitskonferenz bekräftigte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, er werde auf keinen Fall mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin verhandeln. «Mit Putin? Nein. Es gibt kein Vertrauen», sagte er dem britischen Sender BBC. Zugleich erneuerte er seine Forderung nach mehr westlichen Waffen. «Waffen sind die einzige Sprache, die Russland versteht», sagte er. Bei der Sicherheitskonferenz, zu der er per Video zugeschaltet war, mahnte er am Freitag bei der Waffenhilfe zur Eile. Putin dürfe keine Chance bekommen, sich Zeit zu kaufen für seine Aggression. Selenskyj verglich sein Land mit dem biblischen David, der sich gegen einen russischen Goliath wehren müsse. «Goliath hat schon angefangen zu verlieren. Goliath wird auf jeden Fall dieses Jahr fallen», sagte er.
Scholz ruft Verbündete zu Beteiligung an Panzer-Lieferung auf
Bundeskanzler Olaf Scholz rief westliche Verbündete auf, sich den deutschen Lieferungen von Kampfpanzern an die Ukraine anzuschließen. «Dazu gehört, dass alle, die solche Kampfpanzer liefern können, dies nun auch wirklich tun», mahnte Scholz bei der Sicherheitskonferenz. Deutschland liefert 14 Leopard 2A6 und sucht in einem unerwartet schleppenden Prozess weiter nach Partnern, um ein ukrainisches Bataillon mit 31 Leopard-Panzern auszurüsten. Polen ist Hauptlieferant für ein weiteres Bataillon mit dem älteren Modell Leopard 2A4.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius spricht unter anderem über die Rolle Chinas bei der Sicherheitskonferenz in München und darüber, wann Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland möglich wären.
#russland #ukraine #krieg
Abonniere den WELT YouTube Channel
WELT DOKUS Channel
WELT Podcast Channel
Kurznachrichten auf WELT Netzreporter Channel
Der WELT Nachrichten-Livestream
Die Top-Nachrichten auf WELT.de
Die Mediathek auf WELT.de
WELT Nachrichtensender auf Instagram
WELT auf Instagram
In eigener Sache: Wegen des hohen Aufkommens unsachlicher und beleidigender Beiträge können wir zurzeit keine Kommentare mehr zulassen.
Danke für Eurer Verständnis – das WELT-Team
Video 2023 erstellt