ANNALENA BAERBOCK: Kontroverse um Benin-Bronzen! So verteidigt das Auswärtige Amt die Rückgabe
Nach Kritik aus der Union hat die Bundesregierung das Vorgehen bei der Rückgabe hunderter Benin-Bronzen an Nigeria gerechtfertigt. „Die Rückgabe dieser Bronzen an Nigeria war nicht an Bedingungen geknüpft“, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts am Montag in Berlin. Der Umgang mit den Artefakten sei nun eine „Entscheidung des souveränen Staates Nigeria“. Die Ankündigung des nigerianischen Präsidenten, die Bronzen der früheren Königsfamilie Benins zu übergeben, hatte zuvor für Unmut gesorgt.
„Die Benin-Bronzen wurden mit dem Ziel an Nigeria zurückgegeben, ein historisches Unrecht zu beheben“, betonte Außenamtssprecher Christofer Burger. „Jetzt zu insinuieren, dass diese Bronzen auf Nimmerwiedersehen verschwinden werden, nur weil Deutschland nicht mehr die Kontrolle darüber ausübt, sondern Nigeria, ist eine Denkweise, von der wir eigentlich gehofft hatten, dass wir sie hinter uns gelassen haben.“
Die Benin-Bronzen sind Metalltafeln und Skulpturen aus dem 16. bis 18. Jahrhundert. Sie schmückten einst den Königspalast im Königreich Benin im heutigen Nigeria und landeten nach dem Einmarsch der Briten Ende des 19. Jahrhunderts als Raubkunst in verschiedensten Sammlungen, auch nach Berlin.
Im Sommer 2022 wurde nach jahrelangen Verhandlungen zwischen Berlin und Abuja ein Abkommen über die Rückgabe von rund 1100 Ausstellungsstücken geschlossen, die auf etwa 20 deutsche Depots und Sammlungen verteilt sind. Im Dezember 2022 überreichte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) die ersten 20 Artefakte an den nigerianischen Staat.
Im März verkündete der scheidende Staatspräsident Muhammadu Buhari dann aber, dass sämtliche Benin-Bronzen in den Besitz des Oberhaupts der früheren Königsfamilie Benins, Oba Ewuare II., übergeben werden. Nun ist unklar, ob die Artefakte weiterhin der Öffentlichkeit zugänglich sein werden.
Nach Informationen des Auswärtigen Amts sei das Dekret zur Übertragung der Bronzen aber noch nicht in Kraft getreten, sagte Ministeriumssprecher Burger. „Uns bleibt natürlich wichtig, dass die Öffentlichkeit auch nach der Rückgabe weiterhin Zugang zu den Benin-Bronzen haben wird.“ Dazu hätten sich Deutschland und Nigeria in ihre gemeinsamen Erklärung vom 1. Juli bekannt.
Die Bundesregierung beteiligt sich am Bau eines Pavillons in der Millionenstadt Benin City, in dem die Bronzen ausgestellt werden sollen. Ewuare II. selbst habe in der Vergangenheit seine Unterstützung für dieses Projekt zum Ausdruck gebracht, sagte Burger.
Die Union übte scharfe Kritik am Umgang der Bundesregierung mit den Bronzen. „Rückgaben dürfen nicht um jeden Preis erfolgen“, sagte die CDU-Abgeordnete Christiane Schenderlein der „Welt“. „Vor einer Rückgabe muss sichergestellt werden, dass die Kulturgüter nicht zerstört oder versteckt werden, sondern zum Beispiel in Museen oder Ausstellungen öffentlich zugänglich gemacht werden.“
Unions-Fraktionsvize Dorothee Bär (CDU) warf der Ampel-Koalition Naivität vor. „Rückgaben zu vereinbaren, ohne sicherzustellen, dass Kulturgüter nicht zerstört oder vor der Öffentlichkeit versteckt werden, ist naiv und unverantwortlich“, erklärte Bär. „Die Bundesregierung hat afrikanisches Welterbe erfolgreich in die Versenkung befördert. Die Menschen in Nigeria sind jetzt noch ärmer geworden.“
Die AfD forderte, noch nicht restituierte Bronzen in Deutschland zurückzuhalten. Die Fraktionen der Ampel-Koalition verteidigen die Rückgabe und deren Modalitäten aber. „Rückgabe von Raubkunst mit Vorgaben an die betroffenen Staaten und Herkunftsstaaten wäre Fortschreibung des Kolonialismus mit anderen Mitteln“, sagte der SPD-Abgeordnete Helge Lindh. „Selbst wenn Objekte gänzlich der Öffentlichkeit entzogen werden, müssen wir das gefälligst ertragen.“ Auch die Grünen und die FDP erklärten, es sei falsch, Bedingungen für die Rückgabe zu formulieren.
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Ja wir kommen zu einem ganz anderen Thema Benin Bronze an die erinnern Sie Sich also sicherlich noch denn nach Jahrzehnten des Zögerns hat Deutschland Dann Ende letzten Jahres die in der Kolonialzeit geraubten Branchen doch an Den nigerianischen Staat zurückgegeben Diese sollten eigentlich für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden Eine überraschende Eigentumsübertragung An den Machthaber von Berlin sorgt nun Aber für Diskussionen Erst Ende Dezember wurden die ersten Benin Branchen in Nigeria übergeben wo Die in der Kolonialzeit geraubte Kunst In einem von Deutschland mit Finanzierten Museum ausgestellt werden Sollte jetzt übergibt Nigerias Scheidender Präsident die Eigentumsrechte der Benin Branchen an Das Oberhaupt der königlichen Familie ob Der sie der Öffentlichkeit zur Verfügung Stellt fraglich das sorgt für Verunsicherung ist natürlich schade weil Sie eigentlich eine richtige Geste war Die zurückzugeben dass sie sich jeder Anschauen kann vielleicht hätte man da Auflagen dazu aufstellen sollen immerhin Ist es jetzt wieder da wo es hingehört An sich ist das auch nicht unsere Verantwortung sondern jedes Landes der Stellvertretenden Unionsfraktionsvorsitzenden Dorothee Bär Zur Folge ist die Rückgabe durch die
Bundesregierung ohne Bedingungen an Naivität nicht zu überbieten wir müssen Einfach vor einer Rückgabe immer Sicherstellen dass Kulturgüter nicht Zerstört werden dass sie nicht versteckt Werden sondern dass sie wirklich Definitiv auch in Museen und den Ausstellungen letztendlich zugänglich Gemacht werden und es müsste natürlich Noch die Zusage auch von Leihgaben Wesentlich stärker eingefordert werden Dass die Kulturgütern Zukunft auch Weiterhin öffentlich ausgestellt werden Davon ist die Stiftung Preußischer Kulturbesitz fest überzeugt trotz der Derzeitigen Unsicherheiten über die Besitzverhältnisse und den Verbleib der Kunst halten das Auswärtige Amt und die Stiftung die Rückgabe für richtig wir Haben gesagt dass wir koloniales Unrecht Wiedergutmachen wollen dass wir Sammlungskomplexe die eindeutig unter Gewaltanwendung also illegal auf Illegalen Wege in die Sammlung gelangt Sind zurückgeben werden und in dem Fall Kann eine Rückgabe nicht mit Bedingungen Verbunden werden Kultur Staatsministerin Rot will diese Situation nun zusammen Mit dem Auswärtigen Amt und der neuen Nigerianischen Regierung klären sobald Diese im Amt ist